Fraunhofer FHR-Newsletter 12/2023

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte an der Arbeit des Fraunhofer FHR,

herzlich willkommen zum neuen Newsletter des Fraunhofer FHR. Wir freuen uns, Ihnen ab sofort vier Mal im Jahr kurz und kompakt aktuelle Forschungsthemen aus unseren drei Bereichen Multifunktionale Hochfrequenz- und Radarsysteme (MFR), Radar zur Weltraumlageerfassung (RWL) und Industrielle Hochfrequenzsysteme (IHS) zu präsentieren. Erfahren Sie in unserer Startausgabe, wie die Zukunftstechnologie Radar bei der Minendetektion, der Inlinemessung in der Stahlproduktion und der Erfassung der Lage im erdnahen Orbit einen wichtigen Beitrag leisten kann. Für weitergehende Informationen oder Interviews stehen Ihnen unsere Ansprechpartner gern zur Verfügung.

Wir wünschen eine spannende Lektüre, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Herzliche Grüße

Prof. Peter Knott und Prof. Dirk Heberling
Institutsleiter des Fraunhofer FHR

 

Aktuelle Forschungsprojekte des Fraunhofer FHR

 

Radartechnik findet Minen im Boden

Die Bedrohung durch Minen im Boden steigt angesichts der Kriege und Konflikte weltweit. Bei den Bemühungen, Landstriche wieder von Minen zu befreien, stellt das Auffinden von Minen im Boden eine enorme Herausforderung dar: Ein großer Anteil der Objekte im Boden sind leere Ölkanister, kaputte Einkaufswagen oder auch schlicht eine alte Cola-Dose. Zudem gibt es Fälle, dass man beim Platzieren von improvisierten Sprengfallen gleichzeitig Schrott auslegt, um dem Gegner das Aufspüren zu erschweren. Hier setzt die Arbeit der Forschenden um Dr. Christian Bräu, Gruppenleiter UWB-Radar am Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg an.

 

GESTRA EUSST startet durch: Projektmeilenstein erreicht

Netzwerke aus mehreren Radareinheiten sind einzelnen Radarsystemen weit überlegen – das zeigte eine Studie des Fraunhofer FHR. Im Projekt GESTRA EUSST soll dies nun auch in der Praxis demonstriert werden. Dafür soll das Weltraumbeobachtungsradar GESTRA mit einem neu zu entwickelnden Empfänger namens EUSST gekoppelt werden. Künftig sollen die beiden Systeme dann räumlich getrennt, jedoch miteinander vernetzt genauere Informationen liefern. Das Projekt GESTRA EUSST ist Anfang 2021 im Auftrag des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR gestartet. Mit der Ankunft des GESTRA EUSST Containers in Wachtberg wurde ein wichtiger Projektmeilenstein erreicht.

 

Mehr Effizienz durch präzise Inline-Messung: Radartechnologien für die Stahlindustrie

Dampf, Zunder, Spritzwasser: In den Warmwalzstraßen der Stahlproduktion herrschen raue Umgebungsbedingungen. Konventionelle Messsysteme wie optische oder Röntgensysteme können hier häufig nicht eigensetzt werden. Radar hat mit diesen Widrigkeiten kein Problem und hilft Monitoringlücken in der Prozesskette zu schließen. Das Fraunhofer FHR arbeitet daher seit über einem Jahrzehnt an der Entwicklung von Hochfrequenzsensorik zur Messung prozessrelevanter Parameter unter rauen Umweltbedingungen und entwickelt diese kontinuierlich weiter. Ausgangspunkt war ein Projekt mit dem Kooperationspartner IMS Messsysteme GmbH vor rund 10 Jahren, in dem ein Demonstrator für präzise Breitenmessung der Stahlbrammen basierend auf Radartechnik entwickelt, fertig gestellt und in den Einsatz gebracht wurde. Seitdem wird intensiv weiter geforscht.